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Tibettag 2015 in Kirchentellinsfurt

In einem Land zu leben, das seit 70 Jahren keinen Krieg mehr erlebt hat, dessen Menschen Frieden und Freiheit genießen können, ist ein besonderes Glück. Sich dies immer wieder bewusst zu machen und für die Erhaltung dieses Glücks zu arbeiten und sich einzusetzen, sei eine wichtige Aufgabe. Dies betonte Bürgermeister Haug in seiner Rede anlässlich der Hissung der tibetischen Flagge auf dem Kirchentellinsfurter Rathausplatz.

Gerade durch den Vergleich mit der Situation des tibetischen Volkes werde einem so bewusst, welch hohes Gut die Freiheit, seine Meinung frei vertreten zu können und als Volk ein selbstbestimmtes Leben führen zu dürfen, doch sei. Auch um dies deutlich zu machen, flattere die Flagge Tibets nun bis Montag den 16.03. über unserem Rathausplatz.

Frau Kamenowski vom Förderkreis Patenschulen beschrieb die Formen der Unterdrückung der tibetischen Sprache und Kultur, die staatliche Zensur von Journalisten und Schriftstellern, des Internet und privater Webseiten durch die Chinesen. Sie bezeichnete die Hissung der Flagge als einen Akt der Solidarität mit dem geschundenen tibetischen Volk, dessen Flagge in Tibet selbst nicht wehen darf. Sie bedankte sich bei Herrn Haug, dass er diese mit Herrn Knauss begonnene Tradition fortzusetzen sofort bereit war.

Frau Krahl erinnerte in abschließenden Worten an die Länder des Nahen Ostens, deren Völker und Ethnien derzeit ebenfalls unvorstellbare Formen der Verfolgung erlitten und derer sie an dieser Stelle ebenfalls gedenken wolle. Sie lud ein, Flüchtlingen aus diesen Ländern gegenüber offen zu bleiben und ihnen eine Chance des wirklichen Ankommens bei uns zu bieten.

Schon am Samstag, den 7. Mai konnten Teilnehmer einer Tibetveranstaltung im Rittersaal über den Dokumentarfilm „Auf der Suche nach dem alten Tibet“ staunen. Er informiert über Reste spirituellen buddhistischen Lebens in den hohen Bergen der ehemals tibetischen Region Kham. Trotz der Repressionen der chinesischen Besatzer lasse sich also das spirituelle Leben des alten Tibet nicht gänzlich zerstören, war das Fazit eines Zuschauers. Die dort noch gelebten Meditations- und Konzentrationspraktiken hinterließen bei vielen tiefe Eindrücke.

Seit 10 Jahren informiert der Förderkreis Patenschulen aus Anlass des Tibettages am 10. März über das Land auf dem Dach der Welt unter anderem durch Filme, Reiseberichte und Ausstellungen. Der Film in diesem Jahr erweiterte das Spektrum der Informationen auf besonders beeindruckende Weise. Viele Diskussionen in den Tagen danach zeigten dies.