Mancher mag sich verwundert die Augen gerieben haben. Was war das für eine Flagge, die da für wenige Tage über dem Rathausplatz in Kirchentellinsfurt flatterte?
Hier die Auflösung des Rätsels:
Immer mehr Städte und Gemeinden schließen sich der Aktion „Flagge zeigen“ an. Sie hissen jährlich am 10. März die markante tibetische Flagge, die in Tibet selbst streng verboten ist und solidarisieren sich so mit dem Wunsch des tibetischen Volkes nach Freiheit und Autonomie.
Dies betonte auch Bürgermeister Knauss mit seinen Worten, bevor er zusammen mit
Minghür Päldön, einer in Kirchentellinsfurt lebenden Tibeterin, die tibetische Flagge am Mast hochzog. Am 10. März 1959 wurde in Lhasa ein Aufstand der Tibeter gegen ihre chinesischen Besatzer blutig niedergeschlagen. Seither ist den Tibetern im eigenen Land der Gebrauch ihrer Sprache, Religion und Kultur verboten oder stark erschwert.
Barbara Krahl sprach für den „Förderkreis Patenschulen“, der jährlich die Aktion „Flagge zeigen“ in Kirchentellinsfurt organisiert. Sie dankte Herrn Knauss für seine Bereitschaft mitzumachen und sich so in eine Reihe zu stellen mit den Oberhäuptern von über 1055 anderen Kommunen. Sie rief dazu auf, die Erinnerung an Tibet wachzuhalten und dabei all die anderen Völker miteinzuschließen, deren Menschenrechte mit Füßen getreten würden.
Sie sprach auch von den Kailash-Bodhi-Schulen in Nepal, die einzigen im Lande, die ihren tibetstämmigen Schülern die Möglichkeit bieten, auch tibetisch in Sprache und Schrift zu erlernen und so mithelfen, die tibetische Lebensart außerhalb des Landes am Leben zu erhalten. Herzlich dankte Sie allen, die sich mit dem „Förderkreis Patenschulen“ für diese Schulen engagieren und rief den Anwesenden zu „Halten wir Tibet in unseren Herzen lebendig!“